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Open-Source: Auswahlkriterien

"Wer die Wahl hat, hat die Qual" lautet eine Redensart, die auch auf Software und auch auf Open-Source-Software zutrifft. Wenn Sie ein konkretes, aktuelles und kurzzeitiges Problem haben, dass Sie mit einer Software lösen wollen, ist die Auswahl relativ einfach: Wählen Sie die Open-Source-Software, das Projekt auf, mit dem Sie Ihr Problem schnell lösen können.

Doch häufig soll Software über einen längeren Zeitraum, Jahre, ggf. Jahrzehnte eingesetzt werden. Software soll sich mit dem Unternehmen mit entwickeln - und die Unternehmensentwicklung ist noch nicht voraus zu sehen. Auch wenn Open-Source-Software lizenzkostenfrei ist, so ist Open-Source-Software für das Unternehmen nicht kostenlos: Software muss installiert werden, die Mitarbeiter müssen sich einarbeiten, ggf. muss die Software angepasst werden, es müssen Schnittstellen entwickelt werden. All das sind Aufwendungen, die bei der Softwareauswahl bedacht werden müssen.

Sehr gerne helfen wir Ihnen bei der Auswahl der richtigen Software. Und wir sind hierbei natürlich nicht auf Open-Source-Software beschränkt, denn es gibt durchaus Fälle, in denen proprietäre Software trotz ihrer Nachteile die bessere Wahl ist. Wenn Sie selbst auswählen möchten, hier wichtige Kriterien, die Sie bei der Auswahl berücksichtigen sollten:

  • Das wichtigste Kriterium bei der Softwareauswahl sind die Funktikonen, die die Software bereit stellt. Erfüllt die Software zumindest weitestgehend Ihre fachlichen Anforderungen? Kleinere fehlende Funktionen sind bei Open-Source-Software kein HInderniss, diese können durch Sie, Ihren IT-Dienstleister oder uns hinzugefügt werden!
  • Open-Source-Projekte leben durch ihre "Community" und werden durch sie entwickelt. Ein schon lange lebendes und aktives Projekt erlaubt eine gute Zukunftsprognose, ein solches Projekt wird mit Ihnen leben und sich weiter entwickeln, Sie können Ihre sich ändernden Anforderungen einbringen und das Projekt und sich selbst damit weiter bringen. Projekte mit nur wenigen Entwicklern und Sympathisanten hingegen sollten für eine Software, die Sie über Jahre einsetzen möchten mit einer gewissen Vorsicht betrachtet werden.
  • Wie divers ist die Community aufgestellt? Viele Projekte werden breit eingesetzt, werden von vielen Anwendern unterstützt und von vielen Entwicklern und Entwicklerfirmen weiter entwickelt. Häufig stehen solche Projekte unter der Schirmherrschaft einer Stiftung, die die Entwicklung und teilweise eine Finanzierung organisiert. Beispiele sind Linux mit der Linux-Foundation, der Browser "Firefox" und das Mail-Programm "Thunderbird" mit der Mozilla-Foundation, die Apache-Foundation mit dem Webserver Apache und vielen weiteren Projekten etc.
    Es gibt aber auch Projekte, bei der eine ursprüngliche Entwicklerfirma ihren Code unter einer Open-Source-Lizenz veröffentlicht hat aber selbst noch versucht, die weitere Entwicklung zu steuern. Kennzeichen solcher Projekte ist häufig, dass es eine offene "Community-Edition" gibt, aber auch kommerzielle Zweige mit mehr, proprietären Funktionen. Vor dem Einsatz eines solchen Produktes ist abzuwägen, ob die Community groß genug ist, sich ggf. von der ursprünglichen Entwicklerfirma abzunabeln, das Projekt ggf. zur "forken". Oder ob Sie selbst als Teil der Community ggf. selbst bereit wären, in die Mitentwicklung maßgeblich einzusteigen. Wenn ein Projekt von vielen Dienstleistern unterstützt wird, von vielen anderen Unternehmen eingesetzt wird, können Sie recht sicher sein, dass das Projekt auch unabhängig von der ursprünglichen Entwicklerfirma weiter entwickelt werden würde. Wenn die Entwicklerfirma jedoch eigene "Enterprise-Editionen" herausbringt und die Community-Edition viele Monate, ggf. Jahre hinterher hinkt, dann sind das Warnzeichen, "Open-Source" ist dann eher ein Feigenblatt.
  • Insbesondere bei kleineren Projekten, also Open-Source-Projekten mit einer kleineren Community, gilt: Haben Sie oder Ihr Dienstleister das für das Projekt notwendigen IT-Know-How? Jede Community hilft nach unserer Erfahrung gerne bei Problemen, je mehr man sich selbst einbringt, also z. B. Probleme detailiert beschreibt, desto schneller und fundierter wird man Hilfe erhalten. Doch kleine Communities brauchen auf Grund der geringeren Man-power häufig mehr Zeit, ggf. bekommt man keine HIlfe. Dann müssen Sie oder Ihr IT-Dienstleister das Problem selbst lösen. Und die Kernbedingung hierfür ist, dass Sie oder Ihr IT-Dienstleister in den Code der Software eingreifen können, die Software verstehen und programmieren können.